Die Ignaz Textura Schriftfamilie ist von der amerikanische Designer Dan Reynolds entwickelt. Beim Design der Schriftfamilie wurde er durch die Buchstaben eines Tableaus außerhalb der Kirche St. Ignaz in Mainz inspiriert. Diese Buchstaben, die im Jahr 1519 gemeißelt wurden, stellen eine neue Interpretation der Texturaform dar.
Buchstaben in Stein zu meißeln erfordert kleine Änderungen des Alphabets. Diese Änderungen, die in seiner Schrift zu sehen sind, bieten einen neuen Blickwinkel, der allerdings auch auf die unfassbare Geschichte der gebrochenen Schriften hinweist. Desweiteren ist es interessant, dass diese Buchstaben aus den letzen Tagen der Entwicklung der Texturaschrift stammen. Wegen Gutenburg und seinen Nachfolgern waren Texturas zu dieser Zeit immer noch die meistverwendete Schriftart in Mainz. 1519 entwickelten die Nürnberger Schriftkünstler, u.a. Albrecht Dürer, die Frakturschrift. Dies bedeutet zugleich das Ende der Textura-Ära. Nach der Veröffentlichung der Luther-Bibel im Jahr 1532—die in der Frakturschrift gesetzt war—bleibt die Frakturschrift fast die einzige offizielle Schrift in Deutschland, bis zum zweiten Weltkrieg.
»Ich finde, dass diese ältere Art von gebrochenen Schriften, nämlich die Textura, eine der vergessenen Teile der Geschichte der Schrift ist«, erklärt Reynolds. Seit dem Anfang der Digitalisierung, hat man ein neues Interesse für ältere Schriftarten wie die Fraktur entwickelt. Besonders in den USA entscheiden sich immer mehr Schriftgestalter dazu, mit ähnlichen Formen zu arbeiten. Mit Ignaz Textura möchte Reynolds seinen Beitrag zu diesem Dialog leisten.
Die Ignaz Textura Schriftfamilie enthält zwei Schnitte: die Ignaz Textura Titling ist für Headline- und Displaytexte ab 18 Punkt geeignet, die Ignaz Text für Fleißtext von sechs bis 17 Punkt.